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Die meisten Krankheitstage im Jahr 2013 durch Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (21,5 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage), gefolgt von Krankheiten des Atmungssystems (17,3 Prozent) und der Psyche (14,6 Prozent) verursacht, so der Gesundheitsreport 2014 der DAK. Bei den psychischen Erkrankungen entspricht das einem Anstieg von 4,6% im Vergleich zum Vorjahr, bezogen auf die Fehltage. Diese Tendenz steigender Krankheitsfälle durch psychosomatische Beschwerden ist alarmierend. Im Wesentlichen sind fünf Stressfaktoren im Job als Hauptursache anzusehen.
Das Arbeitspensum ist zu hoch
Als Belastungsfaktor Nummer eins wird die hohe Arbeitsmenge im Verhältnis zur Arbeitszeit genannt. Zwei Drittel der Berufstätigen in Deutschland beklagen die Überlastung am Arbeitsplatz durch fehlende Neueinstellungen und Übernahme von Arbeiten der Ex-Kollegen. Hinzu kommt die Anforderung, verschiedene Tätigkeiten gleichzeitig erledigen zu müssen oder sogar Arbeiten zu übernehmen, die gar nicht in das Tätigkeitsprofil der Fachkraft passen. Das geht aus einer Studie der Techniker Krankenkasse hervor, für die das Institut Forsa 1.000 Menschen befragt hat.
Termindruck und Hetze
Vor allem der Zwang in kurzer Zeit ein zu hohes Arbeitspensum erledigen zu müssen, führt bei vielen Mitarbeitern zu besonders hohem Stress. Waren es im TK-Kundenkompass von 2009 noch 52%, die Termin- und Leistungsdruck als wesentlichen Stressfaktor genannt haben, so sind es jetzt 62%, die über zu viel Arbeit klagen.
Stressfaktor Chef
Laut dem „Stressreport 2012″ waren die gesundheitlichen Auswirkungen von Stress dann besonders gravierend, wenn hoher Leistungs- und Termindruck mit geringer Hilfe und Unterstützung durch die Vorgesetzten einherging. Eine Umfrage des Deutschen Führungskräfteverbandes (ULA) bestätigt dies: Die befragten Fach- und Führungskräfte sahen „fehlende menschliche und soziale Anerkennung durch Vorgesetzte” nach „wachsender Arbeitsverdichtung” und “Termindruck“ auf Platz drei der Ursachen für Stress und Burn-Out.
Ständige Erreichbarkeit und Informationsflut
Durch die digitale Revolution sind Internet, Smartphone und Tablets aus unserem Berufs- und Privatleben nicht mehr wegzudenken – und damit auch die permanente Erreichbarkeit. Die höchsten Werte der Dauer-Onliner erreichen dabei die Manager mit 40 Prozent, dicht gefolgt von den Selbstständigen mit 37 Prozent und den Angestellten mit 35 Prozent. Der Umfrage zufolge erhöht sich dadurch unbemerkt, und oft freiwillig, die Arbeitszeit und damit die Belastung.
Schieflage in der Work-Leisure-Balance
Unter den Anforderungen des Privat- und Berufslebens leiden sowohl Erwerbstätige ohne Kinder als auch Eltern. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport 2014. Der Report zeigt, dass vor allem diejenigen unter psychischen Belastungen leiden, die befristet, in Teilzeit oder in Leiharbeit beschäftigt sind, sowie diejenigen, die durch Familie und Beruf mehrere Rollen gleichzeitig erfüllen müssen.
„Um mit dem Arbeits- und Alltagsstress besser zu Recht zu kommen haben sich verschiedene Ansatzpunkte bewährt.“ sagt Norbert Hüge, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Bundesverbandes für Burnout-Prophylaxe und Prävention e.V. (DBVB) „Wichtig ist vor allem, eine ausgewogene Work-Leisure-Balance zu schaffen und ausreichend Zeit zur Regeneration einzuplanen.“ Auch weitere Faktoren können den Stress am Arbeitsplatz entgegenwirken:
- Prioritäten setzen und Loslassen
- Die eigenen Soll-Werte korrigieren
- Bewegung und Sport
- Soziale Beziehungen pflegen
- Ritualisierte Pausen und Auszeiten
- Entspannungstechniken, Mediation und Achtsamkeitsübungen
- Ausreichend Schlaf
Über den DBVB
Der Deutsche Bundesverband für Burnout-Prophylaxe und Prävention e.V. ist ein gemeinnütziger, firmenunabhängiger und politisch freier Verband, der u.a. die Ziele verfolgt, die Qualität von Ausbildungen zu festigen und zu stärken, sowie höhere Markttransparenz im Anbietermarkt zu gewährleisten. Somit werden einerseits die Aufklärung der Gesellschaft zu Burnout und zu den Möglichkeiten von Prävention und Prophylaxe gefördert. Andererseits wird die Entwicklung von Standards sowie eine mögliche Zertifizierung für Anbieter, die im Markt tätig sind, vorangetrieben.
Der DBVB möchte damit einen gesellschaftlichen Beitrag zur Identifikation, Bekämpfung und Prophylaxe von Ursachen und Risiken im Bereich Burnout leisten.
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